Das eve&i Expertinnen-wissen zum Thema Urogenital

Unsere Expertinnen von eve&i haben Wissen & Tipps für dich und deinen Alltag zusammengestellt – spezialisiert auf die Wechseljahre, damit du dir ein ganzheitliches und klar verständliches Bild zum Bereich Urogenital verschaffen kannst.

Wir erklären dir:

  1.    Was urogenitale Beschwerden sind.
  2.    Wieso diese Probleme entstehen.
  3.    Welche Beschwerden entstehen können.
  1.    Was urogenitale Beschwerden sind.
  2.    Wieso diese Probleme entstehen.
  3.    Welche Beschwerden entstehen können.
Ganzheitliche Antworten zum Thema Urogenital von unseren Expertinnen.

Das eve&i-Team, das dir auf dieser Seite Erläuterungen und praktische Tipps zur Umsetzung in deinem Alltag zusammengestellt hat, besteht aus: 

  • Dr. Imke Mebes (Gynäkologin & Endokrinologin)
  • Daniela Meckies (Heilpraktikerin & Ernährungsberaterin)

Was sind urogenitale Beschwerden?

Das Wort „urogenital“ setzt sich aus „Uro“, was für „Harn“ steht und „Genital“, welches für die Geschlechtsorgane steht, zusammen. Es ist quasi ein Beschwerdebild, das zwei unterschiedliche, aber räumlich nahe beieinanderliegende Organe bzw. Organsysteme betrifft.

Wieso entstehen Probleme während der Wechseljahre?

Durch die sich verändernde hormonelle Balance in den Wechseljahren können besonders in der Perimenopause urogenitale Symptome auftreten. Konkret ist damit die Abnahme von Östrogen und im Besonderen, der Abfall des Östrogens Estriol zu nennen.

Das Estriol ist unser Schleimhauthormon, das für die Durchblutung und Befeuchtung der Schleimhäute, vor allem der Schleimhäute in Vagina und Blase, zuständig ist. Das heißt, durch einen Mangel dieses Hormons kann es zu Beschwerden an den Schleimhäuten des Urogenitaltraktes kommen.

Welche Beschwerdebilder können im Bereich der Blase auftreten?

Beschwerden beim Wasserlassen, wie z. B. Brennen und Juckreiz sowie häufiger Harndrang (du musst also öfter zur Toilette, eventuell auch nachts).

Durch die zunehmende Trockenheit der Blasenschleimhaut können Krankheitserreger leichter eindringen, sich festsetzen und sich leichter vermehren, weshalb du häufiger Blasenentzündungen bekommen könntest. 

Durch die Veränderung im Hormonsystem kann sich auch dein Bindegewebe lockern, das heißt, es verliert an Elastizität und Spannkraft. Das kann die Ursache für den unfreiwilligen Harnabgang sein.

Welche Beschwerdebilder können im Bereich der Vagina & Vulva auftreten?

Deine Vaginalschleimhaut wird durch den Abfall der Hormone weniger gut befeuchtet und durchblutet. Sie wird zusätzlich auch dünner, kann leicht gereizt erscheinen und es können kleine Einrisse auftreten. Durch die zunehmende Trockenheit der Vaginalschleimhaut können auch hier, ähnlich wie bei der Blase, Krankheitserreger leichter eindringen, sich festsetzen und vermehren. Die Folge wäre eine Scheidenentzündung. Deine Scheide kann sich zunehmend trocken anfühlen, brennen und auch jucken.

Es dauert leider auch etwas länger beim Sex bis ausreichend Sekret produziert wird, aber wenn du dir ausreichend Zeit dafür nimmst, kannst du Schmerzen vermeiden. Gleitmittel können dich dabei auch unterstützen.

Erhöhte Anfälligkeit für:

  • Infekte
  • Burnout
  • Depression
  • Kreislauf-Erkrankungen
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Verdauungsprobleme
  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  •  

Warum leiden Frauen häufiger an Blasenentzündungen?

Mit 4-5 cm ist die Harnröhre bei Frauen recht kurz im Vergleich zu Männern (ca. 25 cm), dazu liegen der Harnröhren- und Darmausgang näher zusammen. Durch Trockenheit können Bakterien nicht mehr so gut abgewehrt werden. 

Was ist denn eigentlich
schon normal?

Die Lust auf Sex ist trotz trockener Schleimhäute ungebrochen. Aber ich kann offen mit meinem Mann darüber reden und wenn man sich ein bisschen mehr Zeit nimmt, funktioniert das trotzdem ganz wunderbar.

~ Anja M., 52 ~

Jede Frau ist anders – und das ist auch gut so!

Lies mehr darüber, wie es anderen Frauen erging und was ihnen geholfen hat in unseren Erfahrungsberichten

Wusstest du eigentlich schon …?

  • Den G-Punkt hat ein Mann erfunden

    Er wurde von Ernst Gräfenberg so benannt. Ob es den G-Punkt tatsächlich gibt, ist bis heute nicht bewiesen.

 

  • Die Klitoris ist 50-mal sensibler als die männliche Eichel

    Der Grund dafür ist, dass die Nervenenden sich auf eine kleinere Fläche konzentrieren. Die Klitoris kann sich bei Erregung verdoppeln!

     

  • Die Vagina kann nicht „ausleiern“

    Die Vagina ist ein kräftiger Muskelschlauch – man kann sie genauso wie jeden anderen Muskel trainieren.

 

Was kannst du tun, um dich besser zu fühlen?

Dr. Imke Mebes – Gynäkologin & Endokrinologin – empfiehlt:

  • Lass deine Beschwerden immer gynäkologisch abklären (ist z. B. die Vaginalflora gesund?)

     

  • Lass ventuell den pH-Wert deiner Scheide testen.

     

  • Lokal anwendbare Feuchtigkeitscremes gibt es sowohl ohne als auch mit einer geringen Dosis an Hormonen, die die Durchblutung der Vagina fördern.

     

  • Lass dir beim Sex ausreichend Zeit, denn je intensiver die sexuelle Stimulation und Erregung ist, desto besser wird die Scheide durchblutet und befeuchtet und das Eindringen ist angenehmer; ggf. kannst du mit Gleitgel/-creme/-öl nachhelfen.

     

  • Wenn du regelmäßig Sex hast, verbessert dies die vaginale Durchblutung.

     

  • Sprich offen mit deinem Partner / deiner Partnerin über deine Wünsche in Bezug auf deine Sexualität. Vielleicht möchtest du auch etwas verändern?

Daniela Meckies – Heilpraktikerin & Ernährungsberaterin – empfiehlt: 

  • Wasch deinen Intimbereich nur mit lauwarmem Wasser und verwende keine Intimdeos, Scheidenspülungen oder ähnliches.

     

  • Benutz keine Slipeinlagen mit Plastikeinsatz oder feuchtes Toilettenpapier.

     

  • Verwende möglichst atmungsaktive Unterwäsche aus Naturmaterialien (z. B. Baumwolle), die du täglich wechselst und bei mindestens 60 Grad wäschst.

     

  • Vermeide Tampons, da diese zusätzlich die Vaginalschleimhaut austrocknen.

     

  • Vermeide lange und zu heiße Vollbäder (zu Hause oder im Schwimmbad), da diese die Schleimhäute austrocknen können.

     

  • Für einen einfachen Tee bei Blasenentzündung kann ich dir empfehlen, Bärentraubenblätter, Bruchkraut und Birkenblätter jeweils in derselben Menge aufzubrühen.

     

Sprich mit unseren Expertinnen.

Stell unseren Expertinnen Fragen zu deinem MenoKompass.